Mit ihrer neuen Einspielung der Violinkonzerte von Jean Sibelius und Karol Szymanowski taucht Lea Birringer in zwei faszinierende Klangwelten ein. Gemeinsam mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Benjamin Shwartz erkundet sie zwei Werke, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und dennoch in ihrer Intensität und poetischen Kraft verbunden sind.
Während die erhabene, nordische Dramatik von Jean Sibelius’ Violinkonzert in d-Moll – einem der bedeutendsten Werke der Geigenliteratur – mit düsterer Atmosphäre, dramatischen Steigerungen und tiefgehender emotionaler Intensität fasziniert, entfaltet Szymanowskis Zweites Violinkonzert op. 61 eine Klangwelt reich an Farben, Folklore und expressionistischen Schattierungen. Die raffinierte Harmonik und dichte motivische Verflechtung erschaffen ein organisches Klanggewebe, in dem sich Solovioline und Orchester eng miteinander verbinden.
Als atmosphärische Ergänzung erklingt zudem Armas Järnefelts Berceuse, eine stille, nachdenkliche Miniatur, die mit ihrer sanften Melancholie einen ruhigen Kontrast zu den beiden kraftvollen Konzerten bildet.
Mit ihrer persönlichen Handschrift und klanglichen Raffinesse stellt Lea Birringer einmal mehr ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Diese Aufnahme ist eine Einladung, zwei herausragende Werke der Violinliteratur aus einer frischen Perspektive zu erleben.